Fotograf aus Leipzig in Budapest

Veröffentlicht von Frank von Tulpe-Production.de am

Reisebericht – Fototour durch Budapest

Als Leipziger ist man ja verwöhnt, wenn es um Architektur und Stadtfotografie geht.  Meine Heimatstadt Leipzig hat fotografisch wirklich viel zu bieten. Gerade im Urlaub ist Leipzig deshalb in Sachen Architekturfotografie für mich das Maß der Dinge.  Dieser Reisebericht über Budapest verschafft dir einen ersten Überblick über die Higlights einer wunderbaren Europäischen Hauptstadt.

Reisebericht Budapest - Portrait einer Stadt - Budapest - MarkthalleIn diesem Urlaub hatte ich 7 Tage Zeit, um Budapest zu erkunden. Leider geht ab Leipzig immer noch kein Direktflug, sodass ich wieder einmal den Umweg über Berlin Schönefeld nehmen musste. Die Flugzeit betrug ca. 1,25 Std. der Transfer mit dem Taxi vom Flughafen zum Hotel 45 Minuten.

Ankunft im Danubis Grandhotel Budapest

Fotograf aus Leipzig - Tulpe-Production - Portrait einer Stadt - Budapest - UngarnIn der Vergangenheit wurde mir immer wieder von Freunden berichtet, dass die Margareteninsel ein wunderschöner Park mitten im Herzen von Budapest ist.  Dies hat mich motiviert, in einem Hotel auf der Insel einzuchecken.  Der Danubis Gebäudekomplex besteht aus dem Grandhotel und einem Spa Resort. Beide Hotels sind mit einem Bademantelgang unterirdisch verbunden.  Wie ich erst bei der Ankunft erfahren habe, kann man als Besucher des Grandhotels auch den Spa, das Thermalbad und die Bar des Nachbarhotels kostenlos mit benutzen.

Eine heiße Thermalquelle stand mir so quasi eine Woche zur Verfügung. Das nenne ich doch mal einen erfreulichen Bonus, zumal der Eintritt im Thermalbad satte 22 € pro Tag gekostet hätte.

Das Grandhotel selbst ist Geschmackssache. Man muss schon ein bisschen „old Style“ lieben, um sich hier wohl zu fühlen. Die Superior Zimmer sind mit einem modernen, frisch sanierten Bad ausgestattet und bieten so einen schönen Kontrast zum Charme der alten Marmorsäulen im Speisesaal und im Barbereich.

Ausflugsempfehlungen für Budapest

Fotograf aus Leipzig - Architekturfotos und Reisebericht BudapestUm es gleich vorwegzunehmen. Ich war eine Woche in Budapest. Diese Zeit reicht nicht aus, um die 1,7-Millionen-Metropole zu erkunden. Leider konnte ich mir die Oper und das Nationalmuseum nicht anschauen, da diese wegen Baumaßnahmen geschlossen waren. Deshalb kommen hier meine Top 5 Empfehlungen, die man unbedingt gesehen haben muss, wenn man Budapest besucht.

Tipp 1 – Magareteninsel, Ruhepol von Budapest

Es war ein glücklicher Zufall, dass ausgerechnet hier, mitten im Park und doch in der City mein Hotel lag. Die Insel selbst ist ca. 2,5 km lang und 500 m breit. Die Anbindung an den städtischen Nahverkehr ist hervorragend. Ihr benutzt am besten die Buslinie 26, um auf die Magareteninsel zu gelangen.

Es gibt neben den 2 erwähnten Hotels noch ein großes öffentliches Thermalbad, ein Theater, einen kleinen Tierpark, einen illuminierten Springbrunnen und diverse andere Sehenswürdigkeiten. Der gesamte Park ist Videoüberwacht (auch mit Nachtsichtgeräten). Das erklärt, warum selbst in der Nacht Jogger auf der Outdoor Tartanbahn Ihre Strecken laufen.  Die Joggingbahn ist 5 km lang, verläuft rund um die Insel und steht jedem kostenlos zur Verfügung.

Am meisten beeindruckt haben mich die Bäume auf der Insel. Hier findet man uralte riesige Platanen, Eichen und jede Menge exotische Bäume, die von den emsigen Gärtnern liebevoll gepflegt werden.  Da müssen sich andere mir bekannte Parks in Paris, Rom oder Barcelona geschlagen geben.  Vielleicht erklärt das auch die Beliebtheit des Parks. Denn nicht nur Urlaubern entfliehen hier dem ewigen Tatütata der Großstadt.

Tipp 2 – Panoramablick – Fischerbastei am Burgberg

Das muss man wirklich gesehen haben. Einen so traumhaften Ausblick auf eine Millionenmetropole findet man selten.  Der Aufstieg ist mühelos zu Fuß möglich. Wer den etwas längeren, aber nicht so steilen Anstieg bevorzugt, startet an der Metrostation Batthyány tér. Auf der Hälfte der Strecke gibt es reichlich Bänke unter Bäumen, um einmal eine Pause einzulegen.

In der verspielten Burganlage sind Restaurants und Shoppingmöglichkeiten für Touristen. Wer sich die Mühe macht, den Gebäudekomplex zu erkunden, sollte dafür mindestens einen Tag einplanen. Neben der romantischen Fischerbastei gibt es auch noch einen wunderbaren Rundweg, der zum Burgpalast führt. Hier könnt Ihr mit der Zahnradbahn wieder herunter zur Donau fahren oder den steilen Weg in Serpentinen herunterlaufen. Achtung, der Weg ist nicht für High Heels geeignet!

Tipp 3 – Die Brücken von Budapest

Leipziger Fotograf aus Fototour in BudapestIn Sachen Brücken kann Budapest locker mit den Brücken von Paris, Rom oder Prag mithalten.  Besonders nachts ist es ein tolles Erlebnis, über die beleuchteten Brücken von Budapest zu flanieren.  Budapest hat für mich die schönste Integration eines Flusses in das Stadtbild geschafft.  Hier sind die Rad- und Fußwege gut ausgebaut und liegen direkt am Wasser, mit Weitblick über die sehr breite Donau.

Flaniert einmal in der blauen Stunde an der Donau entlang und freut euch über die Lichter der gegenüberliegenden Uferseite. Vor dem Parlament und an einigen weiteren Stellen sind die Wege sogar mit Treppenstufen so ausgebaut, dass sie fast bis zum Fluss herunterreichen. Dadurch hat man reichlich Sitzgelegenheiten, um den Ausblick zu genießen.

Tipp 4 – Eis essen im Café New York

Wer sich einmal in die Zeit um 1900 zurückversetzen möchte, sollte dieses Highlight nicht verpassen. Meine mitgereisten Freunde, die kürzlich erst Wien unsicher gemacht haben, sagten mir, dass selbst in Wien der Stadt der Kaffeehäuser nichts Vergleichbares zu sehen ist.  Der Prunk der Jahrhundertwende erschlägt einen fast im Café New York.

Der Eisbecher für 9 € geht in Ordnung, weil das Eis prima geschmeckt hat und liebevoll ja fast kunstvoll angerichtet und serviert wurde. In Sachen Kaffee sollte man lieber zurückhaltend sein. Das können andere besser!

Wer Glück hat, erlebt hier zur Untermalung live gespielte Violinen Konzerte und mit ganz viel Glück müsst Ihr nicht einmal eine halbe Stunde am Einlass warten 🙂

Tipp 5 – Erkundung des Budapester Parlaments

Jeder Regierung seinen Palast! Auch in Ungarn wurde bei der Sanierung des 1886 eröffneten Gebäudes ganze Arbeit geleistet. Der Prachtbau steht direkt an der Donau und erfreut den Betrachter mit vielen kleinen liebevollen Architekturdetails.  Eine außergewöhnliche Überraschung könnt Ihr vor dem Parlamentsgebäude erleben.

Hier wurden unzählige Düsen in die Steinplatten eingearbeitet, die gelegentlich künstlichen Nebel zur Freude der überraschten Touristen versprühen. Direkt hinter dem Parlament findet Ihr eine Brücke aus Bronze, die zu Ehren des ungarischen Politikers Imre Nagy gebaut wurde. Nach seiner Hinrichtung 1956 wird er heute als Nationalheld verehrt.

 

Extra Tipp zu öffentlichen Verkehrsmitteln

Ich habe hier ja erwähnt, dass Metro, Busse usw. in Budapest top sind. Wie euch vielleicht bekannt ist, gibt es in jeder europäischen Hauptstadt  24 Stunden Tagestickets für den öffentlichen Nahverkehr zu kaufen. Diese gelten, ab Uhrzeit der Entwertung 24 Std. auch am Folgetag! Der Preis je Tag  ist 4,50 €, wenn Ihr eine 3 Tageskarte kauft. Und nun kommt es!

Dieses Ticket gilt auch für die Nahrverkehrsflotte auf der Donau (BKV Flotte), die Zahnradbahn und die Standseilbahn zum Burgberg. Ich habe mit meinem 24 Std. Ticket eine Donauschifffahrt von der Magareteninsel bis zur Endstelle am Stadtrandrand gemacht und das Gleiche in die andere Richtung flussabwärts! So könnt Ihr Budapest auch ohne Aufpreis von der Wasserseite aus erkunden.  In Paris kostet so ein Ticket ab 15 € extra p.P.

Pro und Contra für Budapest

Pro – was für Budapest spricht:

Budapest hat das perfekte Verkehrssystem mit kurzen Wartezeiten, intelligenten Umstiegsmöglichkeiten sowie historischen und modernen Beförderungsmitteln.

ln Budapest findet Ihr eine sehr gute Integration eines Flusses in das Stadtleben.

Budapest ist eine sehr junge Stadt mit einem dynamischen Nachtleben.

Die Architektur von Budapest ist abwechslungsreich.  Jugendstilbauten und moderne Architektur prägen das Stadtbild.

Contra – was gegen Budapest spricht

Man sieht die Armut nicht nur an den vielen Bettlern, sondern auch an den sanierungsbedürftigen Jugendstilhäusern. Die Andrassy Ut ist ein Beispiel dafür, dass trotz Einstufung im Jahr 2002 als Weltkulturerbe noch viel saniert werden muss. Kein Vergleich zur Avenue des Champs-Élysées in Paris oder der Las Ramblas in Barcelona.

Ältere Menschen sind kaum in der Stadt zu finden.

Ungarische Restaurants sind in der Innenstadt rar geworden. Hier dominieren die italienischen Gaststätten und Touristen Food.

Die vielen kleinen Modeboutiquen, die es noch in den 90er Jahren gab, sind kaum noch zu finden oder wurden aus dem Stadtzentrum verdrängt. Stattdessen dominieren die internationalen Player der Szene das Stadtbild (Dior, Gucci, Chanel, Cartier usw.). Im größten Shoppingtempel von Budapest (Westend) sind dank der Globalisierung fast gleichen Läden wie in Deutschland. Einfach enttäuschend …

Das Preisniveau in Budapest ist in der Gastronomie für ungarische Verhältnisse sehr hoch. Ein Durchschnittsessen ist im Schnitt ab 12 € aufwärts zu bekommen. Das Bier kostet ab 4 € aufwärts, eine Flasche Wasser ca. 3 €. Als Leipziger Fotograf bin ich solche Preise ja gewohnt, aber in Budapest? Am Stadtrand und in der Puszta sieht das sicher anders aus.

Mein Fazit zum Reisebericht Budapest

Für Romantiker, Luxus-verwöhnte Touristen und natürlich für Fotografen ist Budapest wirklich eine sehenswerte Stadt mit attraktiven Hotels und Restaurants. Letztere haben leider den typisch ungarischen Flair verloren und sind auf internationale Touristen fixiert. Wer glaubt, zum Shopping nach Budapest fliegen zu müssen, kann sich den Weg sparen, dafür empfehle ich Barcelona oder Paris.

Das war mein kleiner Reisebericht über Budapest, in dem ich versucht habe die Stadt zu portraitieren und meine Eindrücke mit Euch zu Teilen. Danke fürs Lesen und Liken.

Weitere Reiseberichte von mir mit wertvollen Tipps und Hinweisen findet Ihr hier im Blog unter Tulpe-Productions Reiseberichte.

Bis zum nächsten Blogeintrag – Frank

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