Mit dem Auto nach ROM – Eine Fototour in die Antike

Veröffentlicht von Frank von Tulpe-Production.de am

Fototour durch ROM – ein Reisebericht

Die ewige Stadt, wie ROM auch genannt wird, hat schon immer Besucher aus der ganzen Welt in ihren Bann gezogen. Sicher ist dies auch dem Vatikan geschuldet mit dem Papst als bekanntesten Botschafter der Stadt. Trotz aller „Lobhudeleien“  hatte ich im Vorfeld der Reise viel Negatives über ROM gehört. Aussagen wie „3 Tage reichen völlig aus“   waren noch die charmantesten Aussagen. Und so wuchs der Wunsch, mir ein eigenes Bild von ROM zu machen.

Wie es der Zufall wollte, hatte ich an einem Fotowettbewerb der LEIKEIM Brauerei teilgenommen und einen der Hauptpreise (eine Reise nach ROM) gewonnen.  Nach kurzer Rücksprache mit dem Veranstalter konnte ich die Reise individuell planen und mit weiteren eigenen Mitteln auf die TOSCANA ausweiten.  

Da ich schon immer einmal eine längere Autoreise angedacht hatte, entschied ich mich für die Anreise mit dem eigenen PKW.  So ist man vor Ort flexibler, zumal auch das Fotografieren im Mittelpunkt der Reise stehen sollte. Hier kommt nun mein kleiner Reisebericht über ROM: 

Erster Anreisetag

Der Weg ist das Ziel. Gemäß dem Film „Go Trabi GO“ habe ich die Fahrstrecke Leipzig – ROM halbiert und bin am ersten Tag bis Bozen an die Südtiroler Weinstraße gefahren.  Das Hotel „Ideal Park Lifers“ lag etwas außerhalb der  Stadt und erwies sich als „Volltreffer“.  Saubere, große Zimmer, ein angenehmes Ambiente und eine Sauna, die ich in die Luxusklasse einstufen würde.  Das Ganze zu einem mehr als fairen Preis.  Eigentlich zu schade, um nur eine Nacht hierzubleiben,. Am Abend war eine Besichtigung der Bozner Altstadt angesagt.  Besser hätte der Urlaub nicht beginnen können.  Doch die Ewige Stadt ruft. 

Noch ein kleiner Tipp für Eure Zeitplanung: 

In Österreich herrscht Tempolimit 100 km / Std.  Von Kufstein bis zum Brenner im Schneckentempo. Hier ist Entschleunigung angesagt. Aber in Italien kam es noch dicker….

Zweiter Anreisetag – ROM in Sicht

Nachdem ich am ersten Tag ca. 700 km gemütlich hinter mich gebracht hatte, waren es nur noch 650 km bis zum Ziel.  Ich hatte die Hoffnung, dass auf Mautpflichten Autobahnen die Straßen gut erhalten sind und ich dadurch zügig am Ziel ankomme. Leider ist dem nicht so. Italiens Autobahnen sind nur Streckenweise gut ausgebaut.  Hier waren max. 130 km/h erlaubt. Leider ist dies eher die Ausnahme.  Viele Strecken sind wegen Baumaßnahmen, defekter Brücken und schlechtem Straßenzustand auf 80 oder 100 km begrenzt. Und so zog sich die Anreise in die Länge. Schneller fahren lohnt sich nicht, da überall versteckte Videokameras den Verkehr überwachen. Fairerweise wird der Autofahrer kurz vor einer s. g. Speedcam auf dem Display des NAVIS mit einem Hinweis gewarnt.

Tipp zur Finanzplanung: Die Mautgebühr Brenner – ROM beträgt ca. 45 €.

Ankunft in ROM

Freunde hatten mir den Tipp gegeben, ein Hotel mitten in der City zu buchen. Da in ROM alles fußläufig erreichbar ist, kann man so das Nachtleben entspannt erkunden.  Ich dachte mir, wenn schon ROM, dann richtig antik übernachten.  Das Hotel Villa San Pio liegt auf dem Aventino Hügel in unmittelbarer Nähe zum Circo Massimo. Umgeben von vielen Zypressen findet man hier etwas Ruhe in der Großstadt und kann jeden Abend den Sonnenuntergang über der Vatikanstadt bewundern.

Öffentlicher Nahverkehr

Busse und Metro sind das Hauptverkehrsmittel in ROM, wobei ich den Bussen den Vorrang gegeben habe. Kauft Euch ein Busticket (BIT für 1,50 €). Die Verkaufsstellen sind meist in der Nähe der Haltestellen. Ticketautomaten werdet Ihr keine finden.  Euer Ticket entwertet Ihr im BUS (Zeitstempel).  Mit einer Karte (BIT) könnt Ihr 100 Minuten mit dem  Bus fahren und zum Teil die Metro nutzen.  Bei gleichzeitiger Nutzung von Metro und BUS ist aber einiges zu beachten.

Wie in jeder großen Stadt gibt es die bekannten Hop-ON, Hop-Off Busse, die wunderbar dazu geeignet sind, sich einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen.  Doch aufgepasst!  Manche Busanbieter fahren angeblich auch Nachttouren. Diese finden aber nie statt, da der Bus nur bis 19.00 Uhr fahren darf. Lasst Euch also einen offiziellen Prospekt vom Anbieter der Tour geben und lest erst mal. Die Schlepper an den Haltepunkten der Busse versprechen Euch das Blaue vom Himmel, nur um Euch als Kunden für die eigene Buslinie zu gewinnen…

Sehenswürdigkeiten in ROM

Freunde hatten mich kürzlich gefragt, was man unbedingt in ROM gesehen haben sollte, wenn man sich nur 2-3 Tage in der Stadt aufhält.

Dazu habe ich eine klare Empfehlung. ROM ist nicht nur das Kolosseum ! Apropos – Ich habe das Kolosseum besucht und dabei kein gutes Gefühl  gehabt. Wenn man sich mit dessen Geschichte beschäftigt, weiß man, dass hier tausende Menschen nur zum Spaß für die römische Obrigkeit ums Leben gekommen sind. Über die Verfütterung der Sklaven an die Löwen will ich gar nicht nachdenken.

Meine Empfehlung zur Stadterkundung 

Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt Piazza del Popolo und schaut Euch da ein bisschen um. Vor hier aus geht es weiter zur Spanischen Treppe. Nun wird es kompliziert. Auf dem Weg zur nächsten Station, dem Pantheon werdet Ihr eine Menge Kirchen und Cafés  finden, die zum Verweilen einladen. Deshalb habe ich für die 4 km auch den ganzen Tag benötigt. Vom Pantheon geht es weiter zur Engelsburg. Dann ist er auch schon in Sichtweite „Der Petersdom“.  Den Tag ausklingen lassen, könnt Ihr in einem der vielen Cafés rund um den Vatikan.

Wem am 2. Tag noch Zeit zur Verfügung steht, der sollte sich das Forum Romanum gönnen. Es befindet sich direkt neben dem Kolosseum.  Hier mal einige Fotos für den ersten Eindruck.

Benutzt den Seiteneingang am Palatino. Von hier aus könnt Ihr unter Zypressen einen wunderbaren Stadtspaziergang machen und Euch die wichtigsten Ausgrabungsstätten in ROM ansehen. Ein Tipp von mir: Wer hier ein Kombiticket kauft, kann am Folgetag das Kolosseum besuchen, ohne die 400 Mann lange Besucherschlange an der Kasse zu ertragen. 

ROM ein Resümee meines Reiseberichtes

Ich war 7 Tage in ROM und das reicht erst einmal.  Zwei oder drei Tage wären sinnlos gewesen.  Insofern stimmt die allgemein verbreitete Aussage nicht, dass 3 Tage ROM ausreichend sind. Dafür hat die Stadt einfach zu viel sehenswerte Dinge zu bieten.  Mein Auto ist übrigens in ROM keinen Meter gerollt. Dafür war der Verkehr viel zu chaotisch. Hier einige Dinge zusammengefasst:

Was für ROM spricht:

  • Es ist zweifellos eine der schönsten Städte der Welt
  • ROM hat eine beeindruckende Architektonische Vielfalt, aber es ist sehr Antik
  • Alle Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar!
  • Es gibt im Gegensatz zu Paris reichlich Bänke, Sitzmöglichkeiten und Toiletten. Die kostenlosen Brunnen mit Trinkwasser können zur Erfrischung genutzt werden.
  • In ROM (Italien) findet man die besten Eisdielen der Welt.

Was gegen ROM spricht:

  • Die Stadt ist sehr laut und extrem schmutzig. Abgase und Lärm sind zumindest bei schönem Wetter grenzwertig.
  • Die ausgewiesenen Preise in den Geschäften und Gaststätten stimmen NIE  mit dem überein, was ihr als Besucher auf der Rechnung lesen werdet. Die Römer haben eine gewisse Selbstbedienungsmentalität an den Touristen entwickelt, die ich in Florenz, Lucca oder Montacatini nicht einmal erlebt habe. In der Toscana konnte ich mich mit Italienern darüber unterhalten. Man hat mir dies bestätigt. Es wäre wohl auch eine Trotzreaktion zu den überhand nehmenden Touristenströmen, die die Stadt zum Überquellen bringen. In den Provinzen sagt man das die  „Die Römer spinnen“  ….
  • Dem Artikel der Süddeutschen Zeitung über Touristen Abzocke in ROM könnte ich noch einiges hinzufügen. Aber mal ehrlich wer hat schon Lust, sich wegen ein paar Euro in einer Pizzeria der Urlaub vermiesen zu lassen. Nicht mehr hinfahren ist doch viel effektiver. Florenz ist auch eine Traumstadt und in Sachen Touristenfreundlichkeit das volle Gegenteil von ROM.
  • Die Hotels in ROM sind extrem teuer. Sicher auch aus oben benanntem Grund.
  • Moderne Architektur in ROM? Fehlanzeige – hier ist alles Antik und das muss man mögen.

Es ist schön, wenn man sich ROM in aller Ruhe einmal ansehen kann.  Aus meiner Sicht ist die beste Reisezeit das Frühjahr. Auch wenn der Mai sich von seiner schönsten Seite gezeigt hat, ist ROM nicht meine Traumstadt. Da ziehe ich mir dann doch Florenz, Paris, Barcelona oder asiatische Metropolen wie Hongkong oder Singapur vor.

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